Die Erleichterung war spürbar, die Freude beim FSV Salmrohr groß, als Schiedsrichter Dominik Franklin die umkämpfte und spannende Partie auf dem Salmrohrer Kunstrasenplatz gegen Aufsteiger SG Dhrontal-Weiperath/Haag/Horath/Merscheid nach acht Minuten Nachspielzeit endlich abpfiff:

Man sah einen kräftig durchpustenden Coach Frank Thieltges, der mit seinem Team soeben den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht hatte – und das vor einer guten Kulisse von 300 Besuchern, die sich zum Derby eingefunden hatte.

„Die erste Halbzeit war sehr ordentlich, was uns da ein bisschen gefehlt hat, war die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor. Wir hätten da schon deutlicher führen können oder sogar müssen. Der Gegner hat versucht, mit langen Bällen hinter die Ketten zu kommen, doch wir haben da wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit wollten wir den Defensivverbund nicht auflösen, kompakt bleiben und hätten selbst die eine oder andere Hundertprozentige mal setzen müssen“, fasste Thieltges das Geschehen zusammen. Der 54-jährige Coach fügte an, dass „wir es heute mit einem Gegner zu tun hatten, der mehr über den Kampf kommt. Wir müssen dann lernen, die Chancen, die wir bekommen, besser zu nutzen. Doch wir sind zufrieden“. 

Die Partie begann furios: Alex Kirsch verzog nur knapp nach einem raumöffnenden Pass von Louis Thul aus halbrechter Position, auch Dhrontal wurde nach einem Eckball, den Jan Weber nur hauchdünn verpasste, gefährlich. Den ersten Dämpfer bekamen die Salmrohrer Offensivbemühungen, als Kirsch bereits nach zwölf Minuten verletzungsbedingt raus musste, nachdem der Angreifer bei einem Abseitstor energisch gestört worden war.

Der Aufsteiger aus dem Hunsrück lauerte auf Fehler der FSV-Hintermannschaft, die sie ab und an auch anbot. Wenn es bei den Hausherren schnell und direkt nach vorn ging, wurde es brandgefährlich über meist Noah Wrusch, doch auch Dhrontal-Weiperath hatte seine Momente (Schuss von Tim Schneider).

Es war ein Feinschmeckertor des FSV, der fortan das Geschehen bestimmte, die Partie auch kontrollierte, ohne aber gänzlich dominant zu sein. Weil Dhrontal dann die Initiative ergriff, ergaben sich zwangsläufig Salmrohrer Konterräume. So kratzte der starke SG-Keeper Matthias Junk einen Schlenzer von Wrusch aus der Ecke (30.), einen Drehschuss des gleichen Spielers drehte Junk zur Ecke (38.). Die Gäste hatten zwar gute Balleroberungen, spielten ihre Umschaltmomente aber nicht sauber aus.

In Halbzeit zwei änderte sich das Bild: Dhrontal war auf dem besten Wege zum Ausgleich, der FSV im Kontermodus. Die SG lief plötzlich früh an und entwickelte enormen Druck, doch die Gegenstöße über Schütz, Thul und Oliver Mennicke blieben stets gefährlich. So war Junk bei einem Dropkick von Raphael Klotz aus 25 Metern ebenso zur Stelle wie in der 74. Minute, als der Gästetorwart im letzten Moment das 2:0 von Wrusch verhinderte. Nach Riesenmöglichkeiten von Danny Schömer, Dennis Schemer und Pascal Zurgeihsel binnen weniger Sekunden hätte Dhrontal längst egalisieren können, doch auch Dominik Thömmes im Salmrohrer Kasten bewies seine Klasse.

Nach einsetzendem Regen wurden die Bälle unkontrollierbarer und unberechenbarer. Jetzt konnte alles passieren. Nach Thul-Pass in die Tiefe verpasste Wrusch im Eins-gegen-eins mit Junk die Entscheidung (85.). Zwei Minuten später hatte der eingewechselte Niklas Demmer gleich zweimal die Gelegenheit zum Ausgleich, scheiterte aber erneut an Thömmes.

Es lag auf der Hand, dass der FSV zu weiteren vielversprechenden Kontern kam: Wrusch legte mit dem 2:0 nach (89.). In der achtminütigen Nachspielzeit verkürzte Dennis Schemer per Kopf auf 1:2, und das Salmrohrer Zittern begann erneut. Doch nicht wie in Tawern, als die Thieltges-Elf in der Nachspielzeit noch mit 1:2 unterlag, schaukelte der FSV den dünnen Vorsprung diesmal über die Zeit. Thömmes lenkte noch einen Schuss von Schemer per Faustabwehr um den Pfosten herum.

Dhrontals Coach Marc Lemmermeyer trauerte der verschlafenen ersten Halbzeit nach: Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir in der ersten Halbzeit überhaupt nicht präsent und zu schläfrig waren und gar nicht in die Zweikämpfe gekommen sind. Für die zweite Halbzeit geht ein großes Kompliment an die Mannschaft: Da haben wir umgestellt, waren offensiver und hätten eigentlich den Punkt verdient gehabt. Wir müssen lernen, geschlossen als Team zu agieren und in jeder Phase präsent zu sein.“

Quelle Spielbericht: FUPA Rheinland


Die Zweite zeigte indes gegen den letztjährigen A-Ligisten Traben-Trarbach eine starke Vorstellung und nahm verdient einen Punkt mit. Danach sah es allerdings zunächst nicht aus. Die Gäste von der Mosel erwischten einen Traumstart und gingen bereits in der ersten Minute in Führung. Mitte der ersten Hälfte fand auch unsere Mannschaft zusehends ins Spiel, allerdings sollte vor dem Pausenpfiff trotz guter Chancen (noch) kein Tor gelingen. Spätestens mit dem Seitenwechsel agierte die Zweite allerdings auf Augenhöhe. Folgerichtig konnte man durch Nico Pfeiffer auch den Ausgleich erzielen. Auch nachdem die Moselander Mitte der zweiten Hälfte zum zweiten Mal in Führung gingen, steckten unsere Jungs nicht auf und kamen verdientermaßen durch einen schönen Treffer von Jonas Hoffmann noch zum Punktgewinn.